3.3.3.2.c Daniela Matjat -> ATS

Ein weiteres [undatiertes] Schreiben von ihr an die Drogenberatung ATS,Herrn Arne Riedel, in Burg auf Fehmarn führt aus:

"Hallo Arne!

Ich hab  ich total gefreut, daß Du angerufen hast und wir miteinander gesprochen haben. Ich war leider etwas aufgeregt, da passiert es mir oft, daß sich mein Kopf überschlägt und keine richtigen Gedanken und Sätze mehr dabei rauskommen. Aber ich wollte Dir eigentlich das Wichtigste nicht vorenthalten! Ich habe den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen, da mir hier schmerzlicher Weise bewußt geworden ist, daß sie durch ihren Wahn um Anerkennung unsere ganze Familie lieber in den tod geschickt hätte, als uns die Hilfe von Euch zuerlauben. Das mag jetzt hart klingen, aber dann kannst Du Dir sicher denken, wie weh so eine Erkenntnis tut! Und ich möchte, daß Du das weißt. Ich bin gegen die Erlaubnis meiner Mutter zu Dir gekommen, weil ich Hilfe brauchte, die sie mir verweigert hat. Und Du wirst es gemerkt haben, schon damals bei Hannes, daß ich total unter Druck war, wenn wir uns sehen "mußten"! Sie hat alles immer so schlecht gemacht udn ich habe nicht die Kraft und den Mut und das Durchblickungsvermögen gehabt, um dagegen anzustehen. Das lerne ich jetzt gerade hier und Du wirst es nicht glauben, mit 34 fühlt sich das echt gut an. Und deshalb kann ich Dir echt nur danken, daß Du uns begleitet hast, immer freundlich, obwohl meine Mutter und wir euch so einen Streß gemacht haben.

Und Du hast echt die richtige Wahl getroffen, was die Therapie für uns angeht. Es hat zwar lange gedauert, bis ich mir das angesehen und eingestanden habe, aber jetzt fängt es an, Stück für Stück heil zu werden und all diese wirren Gedanken lösen sich langsam auf, weil es klar wird. Ich kann echt nur sagen, wie froh ich bin, hier zu sein. Ich denke, ich hätte woanders, wo nur oberflächlich gearbeitet, keine Chance gehabt, nach nur 10 Monaten Therapiezeit clean zu leben. Selbst hier, wo sich alle mächtig anstrengen, habe ich es erst jetzt geschafft, so viel vertrauen zu haben, daß ich meine "Überlebenslügen" aufgedeckt habe. Und jetzt fühle ich, kann es erst losgehen.

Danke noch mal!
Daniela"